Und hier ein kleiner Konzertbericht von der Benidorm-Show in Spanien…
„Bruce Springsteen hat seine Spanien-Tour beendet, mehr als 30.000 in Benidorm jubelten am Donnerstag „Adiós“. Insgesamt lockte der „Boss“ in Sevilla, Bilbao und Benidorm mehr als 100.000 Menschen in die Stadien.
In Benidorm überraschte Springsteen seine Fans mit einem Intro der besonderen Art: Nicht Nebelschwaden waberten wie sonst bei Großereignissen, kein Paukenschlag sorgte für offene Münder – sondern „La Pajaríta“, in Deutschland als Ententanz bekannt, brachte die Fans zum Lachen. Der Boss wackelte zur Akkordeonmusik mit den Armen, tänzelte gut gelaunt auf die Bühne und begrüßte die Fans mit einem einheimischen „Bona Nit Benidorm, Bona Nit Alicante“ – und hatte schon gewonnen.
Dass Springsteen ein grandioser Musiker ist, brauchte er nicht mehr zu beweisen, die wenigsten im Stadion Foietes sah ihn zum ersten Mal. Die Rituale funktionierten, vom Mitsingen bis zu den obligatorischen Plakaten mit Wunschtiteln, die der Boss einsammelte und anschließend als Slapsticknummer in die Kamera hielt. Und seine Live-Version von „Outlaw Pete“ gehört zum Intensivsten, was er je gemacht hat.
Seit mehr als 35 Jahren verkörpert Springsteen nun schon das „gute Amerika“, und dass er derzeit als Freund Obamas der wahre Außenminister der USA ist, zeigte er auch in Spanien.
Zu Springsteens aktuellem Hit „Working On A Dream“ fingt der Kameramann vor der Bühne den strahlenden Halbmond über Benidorm ein und warf ihn auf die Videowand – und alle Menschen im Stadion, egal welcher Nation, fühlten sich als Erdenbürger. Dass Springsteen seine Ansagen in perfektem Spanisch hinbekam, war Ehrensache. Niemand verkörpert besser als Springsteen den amerikanischen Traum, niemand gibt glaubhafter den „ehrlichen Arbeiter von der Straße“ – auch wenn Springsteen Millionen damit verdient und in den besten Hotels absteigt.
Springsteens Mischung aus ehrlichem Rock’n Roll und modernem Entertainment funktioniert, auch wenn seine Publikumsnähe manchmal übertrieben wirkt – nicht immer will man über Großleinwand sehen, wie die Fans ihrem Idol die Füße küssen.
Fakt ist: Auch am Phänomen Springsteen geht die Zeit nicht vorbei, immer öfter gehen die Hände im Publikum nicht zum Klatschen hoch, sondern zum Auslösen der Digicam. Aber keiner nimmt es so gelassen wie Springsteen. Wenn das letzte Foto verknipst ist und die Batterien in den Handys schon ächzen, steht Springsteen nach drei Stunden immer noch auf der Bühne und singt ein gut gelauntes „Twist and Shout“.
Mit seinen fast 60 Jahren wirkte er jedenfalls in Spanien entspannter und gelassener denn je. Adiós und Hasta luego“
(Quelle: SAZ-Aktuell)