Bruce Springsteen Interview mit dem Rolling Stone !

Das Interview bzw. der Artikel bestätigt einige Vermutungen der letzten Monate.

Es wird u.a. bestätigt, dass We Are Alive das Hornriff von Johnny Cash’s „Ring Of Fire“ beinhaltet.

Der Song enthält die Zeilen:

I was killed in Maryland in 1877/ When the railroad workers made their stand/ I was killed in 1963 one Sunday morning in Birmingham/ I died last year crossing the Southern desert my children left behind in San Pablo. We are alive/ And though we lie alone here in the dark/ Our souls will rise/ To carry the fire and light the spark/ To fight shoulder to shoulder and heart to heart.“

Desweiteren wird die Annahme bestätigt, dass mit „HipHop“-Einfluss ein Song wie „Streets of Philadelphia“ gemeint ist, dies trifft bei Rocky Ground zu.

Death To My Hometown wird mit einem Dropkick Murphys Song verglichen.

Bruce bezeichnet das Album als das direkteste Album das er jemals machte („This is as direct a record as I ever made“) und es viel gemein mit Nebraska hat („That’s with the possible exception of Nebraska, which this record has a lot in common with.“)

Ich kann es  gar nicht in Worte fassen, wie sehr  ich mich auf das Album freue.

Ich habe mir alle drei Versionen bestellt 😀

Wrecking-Ball-Versionen:

Normale Version:Wrecking Ball (anklicken)

Special Edition:Wrecking Ball (Special Edition im Oversized Softpack) (anklicken)

CD und LP:Wrecking Ball (2 LP + CD) [Vinyl LP] (anklicken)

Quelle: „Bruce Springsteen Explains His Experimental New Album“

„Wrecking Ball“: Der wachsende Abstand zum Traum

Die erste deutschsprachige Review des Albums ist aus dem schönen Wien und zwar schreibt der derStandard.at eine sehr nette Review (wichtige Details zu Songs habe ich hervorgehoben) die Lust auf mehr machen:

Zorniger und politischer denn je: Bruce Springsteen hat in Paris sein neues Album „Wrecking Ball“ als Star zum Anfassen vorgestellt. Der 62-Jährige hat nicht nur die Stimme bewahrt, sondern eine Sprache gefunden

Ist das  der Mann, der die Wut im Bauch hat, manchmal auch den Blues? Mit  entspanntem Lächeln tritt der schwarz gekleidete „Boss“ auf die Bühne  des Pariser Theaters Marigny und schwingt sich locker auf den Barhocker. Ohne Allüren, nur  mit seiner raumfüllenden Reibeisenstimme versehen,  wirkt seine Einfachheit wohltuend nach dem komplizierten Geheimprogramm, das die Sony-Leute für das „Weltevent“ aufgezogen haben.

Die aus  ganz Europa angereisten Journalisten haben sich eben das neue, Anfang  März erscheinende Album im Dunkeln angehört (Handys waren verboten, nur  Notizblocks erlaubt). Ganz schön düster, kommentiert ein Engländer.  „Bruce“, wie ihn die Reporter ansprechen, entgegnet gut gelaunt, es sei  dem Rock’n’Roll eben noch immer gut bekommen, wenn der Musiker „pissed  off“ sei.

Aber im Ernst, Springsteen ist „pretty angry“, ganz schön verbiestert. Sein 17. Studioalbum heisst Wrecking Ball, zu Deutsch Abrissbirne, und das sei eine Metapher für das heutige USA,  „wo die Leute aus ihren Häusern gejagt werden, wenn sie kein Geld mehr  haben“. Schon auf seinen früheren Alben The River, Nebraska oder Born in the USA habe er stets „die Entfernung zwischen amerikanischem Traum und  amerikanischer Realität gemessen“, meint Springsteen. Und jetzt werde  der Abstand grösser und grösser. „Halt‘ dich an deine Wut“, singt  Springsteen im Titelsong, den er früher schon live gespielt hatte.

Das  Album beginnt mit den schroffen Gitarrenriffs von „We take care of our  own“, der ersten Singleauskopplung, die schon als Occupy-Hymne  herumgereicht wird. Es folgt das böse Gaunerstück „Easy Money“, mit  fidelen Folk-Einlagen und entsprechender Laune: „Ich hab eine Smith & Wesson 38 und ein Höllenfeuer“. Dann eine bittere Anklage über die Spekulanten auf dem „Bankerhügel“. Im vierten Song „Jack of all trades“ wird Springsteen noch deutlicher: „Der Banker wird fett, der Arbeiter  wird dünn/ Das war schon immer so, und wird es auch wieder so sein.“  

„Death  to my hometown“ beschließt die erste Hälfte des Albums mit einer Anklage gegen die Aasgeier-Armee, die ohne Bomben und Kanonen „unsere Familien  und Fabriken zerstört und uns die Häuser nimmt“.  

Auf  seinem Barhocker bestätigt Springsteen, die erste Hälfte des Albums sei  während der Wirtschaftskrise 2009 und 2010 entstanden. Seine Songs  enthielten aber auch hoffnungsvolle Elemente, betont er: „We take care  of our own“ lasse sich auch lesen als „Wir nehmen die Dinge in die  Hand“. Die Occupy-Bewegung habe immerhin ermöglicht, dass in den USA  wieder über Gleichheit und Gerechtigkeit debattiert werde. „Das war in  den letzten 20 Jahren nicht mehr der Fall“, fügt der Mann mit den vier  feinen Ohrringen an. Wegen George Bush sei er vor vier Jahren auch für  Barack Obama aufgetreten, meint Springsteen; in der neusten Kampagne  werde er das aber nicht mehr tun: „Ich bin kein professioneller  Wahlkämpfer.“

Leid eines Sängers 

Und dann gibt es auch noch die zweite, persönlichere Hälfte des Albums. „This  depression“ kommt von tief unten, und die Gastgitarre von Tom Morello  ist so hirnzersetzend wie die Depression, die Springsteen um Hilfe  schreien lässt. Der Rest des Albums ist E-Street-Band pur.

Obwohl  langsam gequält auf seinem Sessel, reagiert Springsteen eher amüsiert  über die Frage, ob seine neue Rolle als Protestsänger nicht eine Last  sei. „Ich leide schrecklich darunter, wenn ich nachts in meinem großen  Haus einschlafe, das bringt mich noch ganz um“, scherzt er, bevor Sony  die Pressekonferenz beendet. Und Springsteen sich plaudernd unter die  Leute mischt. (Stefan Brändle aus Paris  / DER STANDARD, Printausgabe, 18./19.2.2012)“

Quelle: http://derstandard.at/1328508099825/Wrecking-Ball-Der-wachsende-Abstand-zum-Traum und der Artikel wird auch in der Printausgabe zu finden sein.