Berlin = Etwas von Frankfurt und Köln + den Coversong „When I Leave Berlin“ + „Trapped“ + „Save my Love“ !
Berlin hatte als besonderes Highlight „Save my love“ und war das kürzeste Konzert der drei Deutschland-Konzerte.
Hammer war es bestimmmt …. ist eben ein Bruce Springsteen Konzert.
Setlist
01 – When I Leave Berlin (Soundchecked, Cover von Wizz Jones)
02 – We Take Care Of Our Own
03 – Wrecking Ball
04 – Badlands
05 – Death To My Hometown
06 – My City Of Ruins
07 – Spirit In The Night
08 – Hungry Heart (Request )
09 – Trapped (Request)
10 – Jack Of All Trades
11 – Youngstown
12 – Johnny 99
13 – Working On The Highway
14 – Shackled & Drawn
15 – Waiting On A Sunny Day
16 – Save My Love (Request )
17 – The River
18 – The Rising
19 – Lonesome Day
20 – We Are Alive
21 – Thunder Road
22 – Rocky Ground
23 – Born In The U.S.A.
24 – Born To Run
25 – Glory Days
26 – Seven Nights To Rock
27 – Dancing In The Dark
28 – Tenth Avenue Freeze Out
Hier stellvertretend zwei von vielen begeisterten Pressestimmen zu den bisherigen Deutschland-Konzerten vom Boss in Frankfurt und Köln.
Zum Konzert in Köln schreibt die Westdeutsche Zeitung:
Magisch und ausgelassen: Eine Messe mit dem Boss Bruce Springsteen & The E-Street-Band bescheren dem Rock’n’Soul im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion eine Sternstunde.
Bruce Springsteen brachte das Rhein-Energie-Stadion zum kochen.
Selbst Little Steven kann’s nicht fassen. Er drückt den Schwamm aus. Wasser tröpfelt auf den verschwitzen Körper, der neben dem Mikroständer am Bühnenrand liegt. Der Boss wird doch nach gerade einmal 180 Minuten nicht schlapp machen. Die 41000 im ausverkauften Rhein-Energie-Stadion schreien, grölen, klatschen, kreischen: „Bruuuuuuuuce!“ Scheinbar matt kämpft er sich hoch, schaut erschöpft ins hell erleuchtete Stadion, das er zur Kathedrale einer wahren Messe gemacht hat. Der Hohe Priester des Rock schnappt sich das Mikro. Sein hungriges Herz schlägt. Und weiter geht die Party. Insgesamt 205 Minuten lang bescheren Springsteen & The E-Street-Band ihrer Gemeinde eine Sternstunde des Rock’n’Soul.
Eine unglaubliche Nacht – intensiv, magisch, ausgelassen und reich an Höhepunkten. Mit dem krachenden „No Surrender“ steigt die Band ein, schickt das programmatische Freundschaftslied „Two Hearts“ hinterher.
Nostalgie zum Auftakt. In die Anfangsparty streut Springsteen scheppernd die Realität aus seinem Amerika 2012 ein. Und dort haben die Finanzjongleure die Regenschaft übernommen. Davon erzählen die Songs aus dem neuen, der Tour ihren Namen gebenden Album „Wrecking Ball“. Er schwingt diese Abrissbirne und mahnt, dass jeder sein Schicksal in die eigene Hand nehmen muss: „We take care of our own“. Immer wieder streut der Boss Stücke des Album ein. Das innige „Jack of all Trades“ wird zu einem fesselnden Glanzlicht einer atemberaubenden Show. Das Lied wird zur Brücke zwischen Amerika und Europa: „Die Leute in meiner Heimat verlieren ihre Jobs und ihr zu Hause. Auch in Europa geht es den Menschen nicht gut. Das ist ein Lied für alle, die kämpfen müssen“, sagt er einleitend auf Deutsch.
Dass die E-Street-Band nicht nur eine Rock-Kapelle ist, sondern das Soul-Gen hat, betont Springsteen immer wieder. Was in „The E-Street-Shuffle“ nicht leicht schimmert, leuchtet im Apollo-Medley gleißend. Hier macht sich die fünfköpfige Bläser-Sektion bezahlt, mit der Springsteen den Verlust seines Freundes Clarence „Big Man“ Clemons ersetzt. Mit dabei und wie der Onkel am Saxophon: Jake Clemons, der immer wieder Sonderbeifall für seine Soli – wie in „The Ties that binds“ – erhält.
Es ist ein großartiges Programm, das wiederholt zu überraschen weiß. Zum Beispiel, als Springsteen mit seinen Gitarreros Little Steven und Nils Lofgren unverkennbare Keith Richards-Riffs in die Nacht reißt: „Honky Tonk Woman“! Den Stones-Klassiker verwebt der 62-Jährige aus New Jersey mit seinem „Darlington County“. Das rockt. Und das Stadion kocht. Zu „Working on a Highway“ tanzen und singen die 41000 in aller Fröhlichkeit, um dann einen kleinen Jungen zu feiern, der mit dem Boss den Refrain aus „Waiting on a Sunny day“ singt. Es sind diese kleinen Inszenierungen, die zur Springsteen-Show gehören. Springsteen lässt die Menschen lächeln. Und sie kommen aus dem Strahlen nicht mehr raus: „The River“, „The Rising“, „Radio Nowhere“ – Jubelstürme fegen durch das Stadion.
Und der Boss gönnt sich, seinen Mitstreitern und den Fans – es ist ein 40plus-Publikum, aber mit überraschend vielen Teens und Twens dazwischen – keine Atempause. Vor den Zugaben verlässt er nicht die Bühne. Stattdessen scheint er sich die Seele aus dem Leib zu spielen: „Born in the USA“ und „Born to Run“ im Doppelpack – da kennt die Begeisterung keine Grenzen. Und ganz zum Schluss – die Drei-Stunden-Marke ist längst gerissen – ein weiterer mystischer Moment in „Tenth Avenue Freeze out“ bei der Textzeile „Big Man joins the Band“. Die Musik setzt aus, die Menschen rasten vor Leidenschaft schier aus, als eine Bilderschau an der verstorbenen Big Man Clemons erinnert. Eine würdige Verneigung und ein emotionaler Schlussakkord. Was für eine Nacht!
Eine Kritik, die mir voll aus dem Herzen spricht: Was für eine Nacht!!!
Und die HessischeNiedersächsische Allgemeine schreibt über das Konzert in Frankfurt:
„Vielleicht ist das ja seine letzte Tour“, sagt einer vor dem Konzert in der S-Bahn. Doch danach sieht es nicht aus, denn wer Bruce Springsteen und seine E-Street-Band am Freitag in der Frankfurter Arena gesehen hat, weiß: Der Rocker aus New Jersey ist kein bisschen müde.
Der Malocher: Bruce Springsteen in Frankfurt.
Schon der Konzertauftakt mit dem Klassiker „Badlands“ beweist mühelos das Gegenteil. Springsteen und seine erweiterte Band – 15 Personen stehen mit ihm auf der Bühne – geben sofort Vollgas. Nahtlos spielt sich das Ensemble durch das beeindruckende Repertoire des 62-Jährigen.
Springsteen hat sich seine Ansagen auf Deutsch aufschreiben lassen, denn er hat eine Botschaft. Sein aktuelles Album „Wrecking Ball“ rechnet mit den Auswüchsen des Kapitalismus ab, und viele dieser Stücke spielt er in Frankfurt.
Die Botschaft dieser Songs ist so eindeutig, dass er sich nach langer Zeit wieder traut, den Gassenhauer „Born In The USA“ in der Rockvariante zu spielen. Die Befürchtung, das Stück könne wieder als Hurra-Patriotismus missverstanden werden, hat er offensichtlich abgelegt.
Musik ist harte Arbeit
Doch das Konzert ist keine Politveranstaltung, sondern in erster Linie eine große Party mit 41 000 Gästen. Springsteen ist und bleibt der Malocher der Rockmusik. Bei ihm ist das Musikmachen immer auch harte, ehrliche Arbeit.
In Frankfurt sucht er immer wieder den Kontakt zum Publikum. Er holt zwei Kinder auf die Bühne, die einen Refrain singen; leiht sich ein Handy und singt hinein, nur um es kurze Zeit später ins Publikum zu werfen.
Und doch geht die Zeit an der E-Street-Band nicht spurlos vorbei. Ergreifend, als in „Tenth Avenue Freeze-Out“ plötzlich die Musik stoppt und Bilder vom verstorbenen Saxofonisten Clarence Clemons gezeigt werden. Clarences Neffe Jake, der jetzt das Saxofon spielt, hat das Zeug, in die Fußstapfen des Onkels zu treten.
30 Songs und satte dreieinhalb Stunden Rock’n’Roll mit der vielleicht immer noch besten Live-Band der Welt: So lange Springsteen und seine Leute so gut in Form sind, muss sich der Nachwuchs ganz warm anziehen.