Nils Lofgren – A great Story of a „Little Man“
„The most over-qualified second Guitarist in show business“
(Bruce Springsteens Worte während der Aufnahme der E Street Band in die Hall of Fame)
Nils Lofgren wurde am 21. Juni 1951 in Chicago geboren. Seine Liebe zur Musik begann in den frühen Jahren seiner Jugend. Mit gerade mal 5 Jahren erlernte er das Akkordeonspiel. Wie es seinerseits Clarence Clemons (Saxophonist der E Street Band) ergangen ist, erging es auch Nils Lofgren. Er suchte nach dem richtigen Musikstil und dem richtigen Musikinstrument. Obwohl seine Wurzeln in den frühen ´50er und ´60er Jahre der Rock´n Roll Musik lagen, wurde Nils erst mit 13 Jahren auf die eigentliche Rockmusik und das Gitarrenspiel aufmerksam.
Als seine Eltern mit ihm zur damaligen Zeit nach Maryland, Washington fuhren um dort Verwandte zu besuchen, schaute er sich durch Zufall die legendäre Ed Sullivan Show im Fernsehen an. Die damalige Europäische Euphorie in Europa durch die „The Beatles“, war zur hiesigen Zeiten revolutionär. Kreischende Massen auf den Straßen, hysterische Konzerte und eine damals riesige Hype sorgten dafür, das die „The Beatles“ wie ein Achtes Weltwunder wirkten. Nils konnte es nicht verstehen warum ein so großer Medienrummel gemacht wurde, um vier englische Jungs die mit Pilzfrisur die Massen begeisterten. Als die Welle auch das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ erreichte, war es die Ed Sullivan Show, die dafür sorgte dass die vier englischen Jungs aus Liverpool Amerika verzauberten. Und wie zuvor bereits Elvis Presley in der Show zu Ruhm über Nacht kam, waren es auch die „The Beatles“, die mit ihrer revolutionären Musik Massenhysterien auslösten. Das war der Zeitpunkt und zugleich die Wende in Lofgrens Leben. Er entschloss sich für den Rock´n Roll und das Gitarrenspiel.
Wie viele bekannte Musiker vor ihm, unter anderem auch Bruce Springsteen, versuchte Nils sich an Songs, die im Radio ständig rauf und runter gespielt wurden. Mit 17 Jahren war er bereits schon ein sehr guter Gitarrenspieler, doch sein späterer unverkennbarer Stil an der Gitarre wurde erst durch einen Auftritt von Jimi Hendrix besiegelt. Der begnadete Gitarrist Hendrix übte auf Lofgren eine immense Aura aus. Die markante Spielweise und die grandiosen Gitarrensolos brachten Lofgren dazu, sich den Stil anzueignen. Er verschmolz den Stil Hendrix mit dem des bekannten Gitarristen Roy Buchanan. In einem späteren Interview das er gab, sagte er einmal: „Roy Buchanan? Oh yes, I first heard music sounds like bells“
Und Lofgren sollte Recht behalten. Mit seiner bereits unverkennbaren Spielweise, er benutzte ein Daumenplektron, machte er sich in der Szene einen Namen. Und so beschloß er 1968, ein professioneller Musiker zu werden. Seine ersten Aufnahmen machte er mit „Paul Dowell & The Dolphins“. Das Ausnahmetalent aus Chicago wurde durch seine Virtuosität auch in der großen Musikbranche bekannt. Die Rock/Grunge Legende Neil Young wurde auf dem kleinen Mann, mit der ´62er Stratocaster aufmerksam. Doch Lofgren wollte vorerst selber Akzente in der Musikszene setzen und so gründete er 1970 seine eigene Band „Grin“. Eines der Gründungsmitglieder war sein jüngere Bruder Tom Lofgren. 1970 war auch der Zeitpunkt, in der Lofgren zum ersten Mal auf Bruce Springsteen traf.
Nils, der zur damaligen Zeit mit seiner Band „Grin“ in den kleinen amerikanischen Clubs auftrat, traf an einem gleichen Tag auf Bruce Springsteen, der mit seiner Band „Steel Mill“ im Club „The Fillmore East“ in New York City auftrat. Doch es sollte noch 14 Jahre dauern, bis beide Seite an Seite auf der Bühne standen um auf gemeinsamer Tournee zu gehen. Mit seiner Band „Grin“ nahm Lofgren vier Alben auf, die in der Zeit von 1971 bis 1974 produziert wurden. Aber auch Neil Young griff sehr oft auf den Gitarrenvirtuosen zurück.
Spätestens als er die Band während einer Show in einem Washingtoner Club sah, wusste er das dieser Nils Lofgren was besonderes ist und das man sein Talent, Musik zu zelebrieren nutzen konnte. Mit 17 Jahren engagierte er ihn und Lofgren trug zu der Produktion des Young Albums „After the gold rush“ bei. Hierbei übernahm der noch junge Nils den Part des Pianospiels und des Backroundgesangs. Durch den Erfolg des Albums wurde Nils Lofgren ein fester Bestandteil der legendären „Crazy Horse“ Band. Hin und wieder gab er Gastauftritte während der Produktionen, spielte Gitarre oder lieh den „Crazy Horse“ seine Stimme als Backroundsänger. 1973 ging Young auf große Tournee und Nils Lofgren begleitete ihn dabei. Trotz des großen Tourerfolges, schlug es Lofgren zurück zu seiner Arbeit.
1975 begann seine Solokariere. Er veröffentlichte von 1975 bis 1981 zahlreiche von den Kritikern hoch gelobte Alben (siehe Diskografie). In diesem Zeitraum brachte er ein paar Single Hits auf dem Markt. Zu seinen bekanntesten Werken gehören unter anderem „Back it up“, „I come to dance“ und „No Mercy“. Für Furore sorgte Nils, als er mit dem Song „Keith don´t go“ die Drogenprobleme des Rolling Stones Gittaristen Keith Richards verarbeitete. Dieser war zudem sein größter Hit. Richards, der während der Marathon-Tourneen der Rolling Stones in den Amerikanischen und Europäischen Stadien fast täglich in den Schlagzeilen stand, eher wegen seinem exzessiven Drogenkonsums, war sichtlich gerührt doch es änderte nichts an seinem Tun.
Trotz des einen oder anderen Hits den Lofgren landete, wurden es nie Millionen Seller. Seine Virtuosität an der Gitarre und die Vielseitigkeit an anderen Instrumenten sorgten dafür, dass er hier und da mal Gastauftritte bei anderen Künstlern hatte. Aber nicht nur seine geniale Spielweise an den Seiten und das schnelle Spiel mit dem Daumenplektron waren seine Aushängeschilder. Viel mehr seine Art und die unvergleichlichen Shows waren spektakulär. Vor allem aber war es seine „Sportliche Ader“ die er während seiner Auftritte jedes Mal zeigte. So geschah es, das er während eines Gitarrensolos auf ein kleines, für ihn bereit gestelltes, Trampolin sprang und noch während des Spielens einen Salto vollführte. Dies hatte bisher kein anderer Künstler gewagt geschweige nur daran gedacht. Doch Lofgren schaffte es immer wieder sein Publikum mit solchen Einlagen zu begeistern. Mag sein das durch seine Virtuosität, oder durch seine waghalsige Trampolinakrobatik sein Name in der Welt bekannt wurde. Fakt ist, das der Name „Nils Lofgren“ auch in Deutschland gehört wurde. Im Jahre 1976 und 1979 trat Lofgren für jeweils einen Auftritt im legendären „Rockpalast“ des WDR auf. Und so erreichte er auch ein größeres Publikum auf Übersee.
Ende 1981 war es erneut Neil Young der auf Nils Lofgren aufmerksam wurde. Young stellte seine „Trans Band“ zusammen. Nils der wieder einmal mit Gitarre und Backroundgesang zum Gelingen der Welttournee beitrug, war auch bei der Produktion des gleichnamigen Young Albums „Trans“ mitverantwortlich. Sie traten überall auf der Welt auf, doch das Album stieß aufgrund der elektronischen Effekte, die bei den Aufnahmen verwendet wurden, auf gemischte Reaktionen der Kritiker. Das letzte Konzert der Tournee wurde später auf Video veröffentlicht und trug den eher schlichten Namen „Berlin“.
Nach Ende der erfolgreichen Tournee, beschritt Lofgren wieder eigene Pfade und brachte 1983 ein neues Album auf dem Markt (siehe Diskografie). In diesem Zeitraum war auch ein ehemaliger Bekannter, den Nils Lofgren 1970 zum ersten Mal begegnet ist, auf Produktionspfaden. Es war Bruce Springsteen. Nachdem Springsteen sein Meisterwerk „Nebraska“ auf den Markt gebracht hatte und mit der 1981 endenden „The River“ Tournee auch in Übersee riesige Erfolge in ausverkauften Arenen feierte, war es wieder an der Zeit ein Rockalbum auf dem Markt zu werfen. Und so begann seine Produktion zu dem Millionen Seller und dem missverstandsten Rockalbum der Musikgeschichte „Born in the U.S.A.“. Das Album schlug ein wie eine Bombe. Doch der Langzeit Gefährte und inniger Springsteenfreund aus Teenagertagen, Steve Van Zandt (Girttarist und Backroundsänger der E Street Band), schlug eine Solokarriere ein. Damit wurde ein nicht zu stopfendes Loch in die Band gerissen. Das Album sollte auf dem Markt gebracht werden und es fehlte ein zweiter Gittarist in der Band, für die anschließend startende Tournee.
Und als ob das Schicksal es bereits 1970 mit beiden gut gemeint hatte, kreuzten sich die Wege Springsteens mit denen Lofgrens. Der „Boss“, dem das virtuose Gitarrenspiels Lofgrens bereits in frühen Tagen schwer überzeugt hatte, engagierte Nils kurz vor Beginn der Tournee. Zudem beschritt man neue Pfade in der Band und engagierte die Backroundsängerin Patti Scialfa. Für beide war es eine schwere Zeit. Denn obwohl beide Musiker den Stil der E Street Band kannten, stand die Tournee kurz bevor. Die Proben in den kleinen Clubs, unter anderem im legendären „Stone Pony Club“ von Asbury Park New Jersey, vor dem Tourstart waren willkommene Generalproben der Neuzugänge.
Am 29.06.1984 startete der 15monatige Triumphzug der „Neuen“ E Street Band in der restlos ausverkauften Civic Arena von St.Paul, Minnesota. Die 17.500 Zuschauer in der Arena nahmen die neuen Mitglieder mit Freuden auf und erlebten eine kraftvolle Show, die mit einem sichtlich muskelbepackten Springsteen neue Pfade beschritt. Aus der anfänglichen Nervosität beider Musiker wurde Routine. Aber auch Lofgren hatte große Momente während der Tournee. Sein begnadetes Gitarrenspiel zeigte den Fans, das Nils Lofgren der Richtige gewesen ist nach dem schwerverträglichen Abschied Steve Van Zandts. Und auch Bruce Springsteen zeigte sich schwer gezeichnet durch die Trennung. Mit dem Song „Bobby Jean“ huldigte der „Boss“ seine langjährige Freundschaft zu seinem ehemaligen Gitarristen. Und auch Patti Scialfa zeigte Akzente, sei es bei dem Rocker „Cover Me“ oder dem Gassenhauer „Out in the Street“.
Die Tournee war ein einziger Siegeszug und führte die Protagonisten quer durch die Vereinigten Staaten. In Europa brach eine regelrechte Springsteen-Manie aus. Die Konzerte waren im Minutentakt restlos ausverkauft. In den Stadien wurden regelrechte Messen abgehalten und die Band wuchs über sich hinaus. Nils Lofgren setzte seine Akzente mit seinem mittlerweile legendären Salto während des Gitarrenspiels. Die E Street Band war in den ´80er Jahren das Konzertereignis in der Rock und Popszene. Es war die bisher längste und vor allem einträchtigste Tour der E Street Band. Mit weltweit mehr als 150 Konzerte und Millioneneinnahmen aus dem Plattenverkauf und dem Ticketverkauf, unterstrich Bruce Springsteen seinen Status als Superrockstar. Was zuletzt nicht nur daran lag, dass die Band fabelhaft zusammen agierte und wie ein Schweizeruhrwerk funktionierte. Selbst Nils Lofgren, der durch die ausgedehnten Stadiontourneen mit Neil Young und seinen „Crazy Horse“ die Welt bereiste, war sichtlich überrascht um den Tumult der weltweit auf die E Street Band einprasselte. Die Band und ihr „Boss“ war in den Rockolymp gehoben worden.
Als das letzte Konzert im dreimal hintereinander ausverkauften Los Angeles Coliseum gegeben wurde, waren es 85.000 Fans die der Band zum letzten Mal zujubelte. Das alt erwürdige Olympiastadion im sonnigen Kalifornien war die Endstation eines Zuges, der quer durch die Welt gezogen ist um das Rockevangelium zu verkünden. Der Abgang von der Bühne war für jedes Mitglied ein unbeschreibliches Gefühl. Man hatte 15 Monate, Abend für Abend Tausende Menschen glücklich gemacht. Abend für Abend rockten sie als ginge es um ihr Leben. Nils Lofgren nützte die ungebremste Popularität für sich und ging direkt im Anschluss der „Born in the U.S.A. Tour, mit seiner Band auf Tournee. Es waren keine ausgedehnten Arenen oder Stadionexzesse, man beließ es bei Clubauftritten oder es wurde ein Auditorium gebucht. Während Bruce Springsteen ein Live Kompendium aus den vergangenen E Street Band Jahren zu Weihnachten auf den Markt brachte, das den schlichten Titel „Bruce Springsteen and The E Street Band Live 1975/´85″ trug, arbeitete Lofgren an ein eigenes, was später mit den Titel „Nils Lofgren Archive Alive N.J. Stone Pony“ trug.
Lofgren arbeitete unermüdlich an vielen Projekten gleichzeitig. Zum einen waren es Gastauftritte bei bekannten Künstlern und zum anderen, waren es eigene Plattenprojekte die er jedes Mal in den Vordergrund stellte. Unter anderem trat er 1986 an der Seite von Bruce Springsteen und „The Phantom“ Danny Federici im Shoreline Amphitheater auf. Das legendäre Bridge School Benefit, an denen zum späteren Zeitpunkt auch Rockgrößen wie Neil Young teilnahmen, zeigte die andere Seite Springsteens. 17.500 Zuschauer gerieten aus dem Häuschen als der „Boss“ Akustikversionen seiner bekanntesten Hits zum Besten gab. Ob bei „Glory Days“, „Dancing in the dark“ oder „Fire“ (der ein großer Hit für die Pointer Sisters wurde), der Akustikauftritt zeigte einen facettenreichen Springsteen der seine Jünger im Publikum zu begeistern wusste. 1988 war es dann endlich wieder so weit. Die E Street Band stieg ein in den „Express“ und ging auf kurzer „Tunnel of Love“ Tournee. Trotz sichtlicher Überraschung des Publikums, die einen „Boss“ sahen der im Anzug auf der Bühne stand, waren die Konzerte binnen Minuten ausverkauft. Die Songauswahl war streng bezogen auf ein Standardset, was Abend für Abend in den Arenen runtergespult wurde. Richtige Abwechslung gab es bei den Auftritten in Europa. Die Europäischen Stadien waren ebenfalls in Rekordzeit ausverkauft. Und das Highlight der Tour war sicherlich der legendäre Auftritt der E Street Band in Ostberlin. 160.000 Fans drängten sich auf einer riesigen Festwiese am Weissensee Berlin.
Es war die größte Show die die Band jemals gegeben hatte. Obwohl das Konzert unter den strengen Augen der Staatssicherheit stand, gab es bei den 160.000 Fans kein halten mehr. Spätestens dann als der „Boss“ vor dem Song „Chimes of freedom“ an den Verstand des Staates appellierte, um die letzten Barrieren und Mauern fallen zu lassen, war es um die Sicherheit geschehen. Es war ein denkwürdiger Auftritt, der sicherlich einen großen Platz in der Geschichte der Rockmusik einnahm. Nach der schmerzlichen Trennung der E Street Band 1989, gingen die Bandmitglieder ihre eigenen Wege. Im gleichen Jahr schloss sich Nils Lofgren der „Ringo Starr All Star Band“ an, die auf erfolgreicher Welttournee ging. Lofgren gehörte auch 1992 der „All Star Band“ an. Das Konzert in Montreux wurde Live mitgeschnitten und 1993 veröffentlicht.
Aber 1992/1993 waren auch die Jahre in denen Bruce Springsteen mit seiner „Neuen“ Band auf Tournee ging. Das Springsteensche-Fanlager war in zwei Hälften geteilt. Die einen sahen es als Verrat der Rockmusik an, die anderen fanden die Auftritte der neuen Band als perfekte Shows an, die spätestens bei den Konzertserien in New Jersey ihren Höhepunkt hatte.
1993 wurde auch Neil Young gebeten ein „Unplugged“ Konzert für MTV einzuspielen. Als er dafür seine Begleitband zusammenstellte, war es erneut Nils Lofgren, der zu dem großen Erfolg des Albums beisteuern durfte. Das Album zu dem Konzert wurde von Reprise Records herausgegeben. In den ´90er Jahren arbeitete Lofgren an verschiedenen Projekten. Er veröffentlichte eigene Alben, unter anderem auch Live-Alben, und man sah ihn sehr oft bei bekannten Musikern.
Das Jahr 1995 war dann endlich das Jahr der Springsteen Fans. Die Band traf sich nach langer Zeit wieder im Studio. Die anfänglichen Reunion Gerüchte wurden schnell wieder durch das Springsteen Management Landaus zerschlagen. Es ging hier lediglich nur um eine Zusammenstellung einer lang erwarteten „Greatest Hits“ Scheibe. Das Wiedersehen der Band tat sichtlich jedem gut. Vor allem aber war es Clarence Clemons, dem die frühere Trennung sehr angesetzt hatte, überglücklich darüber mit der Band wieder etwas zu produzieren. Zu den Klassikern der E Street Band Ära, gehörten auch neue Aufnahmen wie das unvergängliche „Blood Brothers“. Dieser Midtempo Rocksong, wurde der E Street Band direkt auf dem Leib geschrieben. Man spürte die Magie aus einer längst vergangenen Zeit, die die E Street Band wieder gefunden hatte. Doch es sollte noch vier Jahre dauern, bis die Band gemeinsam auf Tour gehen sollte. Zwar gab es einen gemeinsamen Auftritt zu Gunsten der Neueröffnung des Rockmuseums in Cleveland, doch selbst die 60.000 Fans im Cleveland Stadion schafften es nicht, das eine Reunion der Band früher geschehen sollte.
Am 15. März 1999 war es dann so weit. Die E Street Band wurde in den Rockolymp gehoben. Es war an der Zeit die „Rock´n Roll Hall of Fame“ mit einer der begnadetsten Bands der Welt zu beehren. Kein geringere als Bono von der Irischen Kultband U2, hielt die Laudatio. Als die einzelnen Bandmitglieder auf die Bühne kamen und Bruce seine eigene Laudatio hielt, war sie wieder da, die Magie die so viele Millionen Fans auf der Welt verzaubert hatte. Es wurden ein paar Songs gespielt, unter anderem „Tenth Avenue freeze out“. Die darauf folgende Reunion Tournee zeigte erneut, dass die Band in ihrem Element war und noch zu begeistern wusste. Nils Lofgren bekam unvergessene Auftritte bei „Youngstown“. Ein Song den der „Boss“ auf dem Album „The Ghost of Tom Joad“ spielte, erstrahlte im neuen E Street Band Glanz. Lofgren zeigte seine Virtuosität an den Saiten, mit seinem unverkennbaren Daumen-Plektron-Stil. Das Gitarrensolo haute jeden um der Live bei einem der ausverkauften Konzerte dabei gewesen ist.
Als die Tour 2000 mit insgesamt 10 Shows im legendären Madision Square Garden von New York endete, standen alle Mitglieder der Band am Bühnenrand Arm in Arm. Im Hintergrund ertönte „Blood Brothers“, ein Song der bei dem letzten Auftritt der E Street Band das Publikum und sichtlich die einzelnen Protagonisten zu Tränen rührte. Der darauf folgende tosende Beifall der 20.000 Fans war Beweis allein dafür, dass man all die Kritiken der Trennung im Jahr 1989 verziehen hatte. Die Band war wieder back on the road!!!
2001 war es für Nils wieder an der Zeit seine eigenen Projekte ins Auge zu fassen. Er produzierte ein neues Album was den Titel „Breakaway Angel“ trug. Das nächste Album ließ nicht lang auf sich warten und er produzierte 2002 „Nils Lofgren Tuff Stuff – The Best of the All-Madden-Team Band“ und es folgte im gleichen Jahr ein neues Live Album mit dem Titel „Nils Lofgren Band Live“. Das Jahr 2002 war auch erneut das E Street Band Jahr. Denn mit „The Rising“ wurde ein schwarzes Kapitel amerikanischer Geschichte geschlossen. Mit den Anschlägen auf das World Trade Center, zeigte Springsteen seinen Status als DIE Stimme Amerikas.
Die folgende Tournee führte die Band erneut quer über den Globus. Von den U.S.A., Europa, Australien bis hin zu Neuseeland war es ein einziger Triumphzug, der an den Zeiten der „Born in the U.S.A.“ Tour erinnerte. Mit dem alten Gassenhauer von Edwin Star´s „War“ sagte der „Boss“ der Welt, das es kein Recht auf der Welt gibt Vergeltungsschläge zu führen um sein eigenes Gewissen zu erleichtern. Die Tournee begann in Arenen und endete in exzessiven Stadionkonzerten. Zum Ende 2003 waren es dann drei ausverkaufte Shows im legendären Shea Stadion von New York. 50.000 Fans lauschten andächtig „ My City in ruins“, ein Song der eine Gänsehaut aufkommen lässt und der eindringlich den Schrecken der Anschläge beschreibt. Ausverkaufte Konzerte weltweit und drei Grammy´s waren am Ende Beweis genug dafür, das die E Streeter noch immer das Nonplusultra in der Musikwelt darstellen.
Fazit:
Nils Lofgren ist zweifelsohne ein begnadeter Virtuose an den Saiten. Sein charismatisches Gitarrenspiel und filigrane Arbeit an den Studioproduktionen, sind sein Aushängeschild. Er vereint Rockpoesie und Ausstrahlungskraft in seinen Songs und seinem Gitarrenspiel wie kein zweiter. Genialität und sein ständiger Schaffensdrang zeigen in ihm ein begnadeten Künstler, der seines gleichen sucht. Nicht nur Neil Young weist seine Arbeit zu schätzen. Er ist in der E Street Band ein fest integrierter Musiker, dem es immer wieder aufs Neue gelingt mit seinem Gitarrenspiel das Publikum zu verzaubern. Sei es bei „Youngstown“ oder bei dem aktuellen Gitarrensolo von „Because the night“ während der „Magic“ Tour zeigen, das Lofgren zu den ganz großen an den Saiten gehört. Und ohne Frage in einem Atemzug mit Jimi Hendrix und Eric Clapton genannt werden darf. Bruce Springsteen traf meines Erachtens genau die richtigen Worte:
„The most over-qualified second Guitarist in show business“
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[…] Album „Acoustic Live“ von Nils Lofgren ist ein abwechslungsreiches und zugleich faszinierendes Akustik Album. Lofgren schlägt in […]
Nils Lofgren
Hallo,
ich suche schon seit geraumer Zeit die Texte zu den Stücken
ancient history
direction
end unkind
one more Saturday night
please don’t hide
rock and roll crook
slippery fingers.
Es wäre sehr nett, wenn mir jemand aus dem E-street band
Forum weiterhelfen kann.
Gruß und Dank
RS